Die Funktionsweise einer Vollmacht einfach erklärt mit Musterschreiben

Aktualisiert am 26. April 2025 von Ömer Bekar, geprüft und gegengelesen von Rechtsanwältin Susanna Weber

Aktualisiert am 26. April 2025 von Ömer Bekar, geprüft und gegengelesen von Rechtsanwältin Susanna Weber

Eine Vollmacht ist eine schriftliche Erklärung, mit der eine Person (der Vollmachtgeber) eine andere Person (den Bevollmächtigten) ermächtigt, in ihrem Namen bestimmte Aufgaben oder rechtliche Handlungen durchzuführen. Vollmachten werden genutzt, wenn der Vollmachtgeber verhindert ist, selbst tätig zu werden, sei es aus zeitlichen, gesundheitlichen oder anderen Gründen.

Wie funktioniert eine Vollmacht?

Die Funktionsweise einer Vollmacht ist einfach: Der Vollmachtgeber überträgt seine Entscheidungs- und Handlungsbefugnisse in einem bestimmten Bereich an eine andere Person. Diese Person kann dann im Namen des Vollmachtgebers handeln, als ob sie selbst betroffen wäre. Zum Beispiel kann eine Vollmacht erteilt werden, um Verträge zu unterschreiben, Dokumente abzuholen oder Bankgeschäfte zu erledigen.

Es gibt verschiedene Arten von Vollmachten, z.B.:

  • Spezialvollmacht: für eine spezifische Aufgabe (z.B. das Abholen eines Dokuments).
  • Generalvollmacht: für viele verschiedene Handlungen und Entscheidungen.

Die Vollmacht bleibt so lange gültig, bis sie entweder durch den Vollmachtgeber widerrufen oder der Zweck erfüllt wurde.

Mustervollmacht

Vollmacht

Ich, [Name des Vollmachtgebers], geboren am [Geburtsdatum], wohnhaft in [Adresse], bevollmächtige hiermit [Name des Bevollmächtigten], geboren am [Geburtsdatum des Bevollmächtigten], wohnhaft in [Adresse des Bevollmächtigten], folgende Aufgaben in meinem Namen durchzuführen:

  • [Detaillierte Beschreibung der Aufgaben, z.B. „Abholung meines neuen Personalausweises beim Bürgeramt [Ort] am [Datum]“].

Der Bevollmächtigte ist berechtigt, alle notwendigen Handlungen im Zusammenhang mit dieser Aufgabe vorzunehmen.

Diese Vollmacht gilt einmalig für den oben genannten Zweck und erlischt nach der Erledigung der Aufgaben.

Ort, Datum


Unterschrift Vollmachtgeber

Hierarchie

Wichtige Punkte

  1. Vollmachtgeber und Bevollmächtigter: Beide Personen müssen klar benannt werden, einschließlich Geburtsdatum und Adresse.
  2. Zweck der Vollmacht: Die Aufgabe, die der Bevollmächtigte durchführen soll, muss präzise beschrieben werden.
  3. Gültigkeitsdauer: Falls die Vollmacht nur für einen bestimmten Zeitraum gilt, muss dies ebenfalls vermerkt sein.
  4. Unterschrift: Die Unterschrift des Vollmachtgebers macht die Vollmacht rechtswirksam.

Wann wird eine Vollmacht gebraucht?

  • Im Alltag: Wenn du jemanden bittest, für dich wichtige Dokumente abzuholen oder etwas zu unterschreiben.
  • Bei Rechtsgeschäften: Wenn Verträge abgeschlossen oder Bankgeschäfte erledigt werden müssen und du nicht persönlich anwesend sein kannst.
  • Bei Krankheiten: Wenn du jemandem die Befugnis gibst, in deinem Namen medizinische Entscheidungen zu treffen.

Rechtslage

In Deutschland muss eine Vollmacht in der Regel nicht notariell beglaubigt werden, es sei denn, es geht um spezielle Rechtsgeschäfte wie Immobilienkäufe. Eine einfache schriftliche Vollmacht reicht in den meisten Fällen aus (§ 167 BGB).

Struktur

FAQ


Was ist eine Vollmacht?
Eine Vollmacht ist eine schriftliche Erklärung, mit der eine Person (Vollmachtgeber) einer anderen Person (Bevollmächtigten) das Recht gibt, in ihrem Namen bestimmte Aufgaben oder Rechtsgeschäfte durchzuführen.


Wie funktioniert eine Vollmacht?
Der Vollmachtgeber überträgt durch die Vollmacht seine Handlungsbefugnis auf den Bevollmächtigten, der dann in dessen Namen handeln kann. Die Vollmacht ist so lange gültig, bis sie widerrufen wird oder der festgelegte Zweck erfüllt ist.


Wer kann eine Vollmacht erteilen?
Jede volljährige und geschäftsfähige Person kann eine Vollmacht erteilen.


Welche Arten von Vollmachten gibt es?
Es gibt u.a. die Spezialvollmacht (für bestimmte Aufgaben), die Generalvollmacht (für umfassende Handlungen) und die Vorsorgevollmacht (für den Fall der Handlungsunfähigkeit).


Ist eine Vollmacht immer schriftlich nötig?
Nein, eine Vollmacht kann mündlich erteilt werden, jedoch wird für wichtige Rechtsgeschäfte (z.B. Immobilienverkäufe) oft die Schriftform oder sogar notarielle Beglaubigung gefordert.


Wie kann eine Vollmacht widerrufen werden?
Der Vollmachtgeber kann die Vollmacht jederzeit formlos widerrufen, indem er den Bevollmächtigten und die betroffenen Dritten informiert.


Kann der Bevollmächtigte seine Befugnisse an andere weitergeben?
Das ist nur möglich, wenn der Vollmachtgeber dies ausdrücklich in der Vollmacht erlaubt hat (sogenannte Untervollmacht).


Was passiert, wenn der Bevollmächtigte über den Umfang der Vollmacht hinaus handelt?
Handelt der Bevollmächtigte außerhalb des festgelegten Umfangs, sind diese Handlungen für den Vollmachtgeber nicht verbindlich und können rechtlich unwirksam sein.